Forscher plädieren für Erweiterung der HPV-Impfung

Artikel
28.09.2011
Harald zur Hausen, Ehrenpräsident der 27. Internationalen Papillomavirus Konferenz, die im September in Berlin stattfand, unterstrich noch einmal seine Auffassung, dass auch Jungen gegen krebserregende humane Papillomviren (HPV) geimpft werden sollten. Anna Giuliano vom Moffitt Cancer Center in Florida analysierte nun erstmals, wie verbreitet krebserregende HPV beim Mann sind und wie lange die Infektionen bestehen, bis sie abklingen. 

Giulianos Fazit: Gerade Männer mit vielen Partnerinnen sind sehr häufig HPV-infiziert, bei ihnen dauern die Infektionen auch länger an. Infektionen mit HPV16, dem wichtigsten Erreger von Gebärmutterhalskrebs, bestehen bei Männern im Mittel 12 Monate und damit doppelt so lang wie mit den meisten anderen HPV-Typen. Sie verlaufen in der Regel symptomfrei und können in dieser Zeit unbemerkt an die Partnerinnen weitergegeben werden. 

Mit einer anderen Untersuchung hatte Giuliano kürzlich belegt, dass der HPV-Imfpstoff Gardasil® auch junge Männer vor Krebsvorstufen (und Genitalwarzen) schützt. „Zusammengenommen liefern die Ergebnisse unserer beiden Studien gute Gründe, die Kosteneffizienz einer HPV-Impfung von Knaben sorgfältig zu evaluieren“, sagt die Forscherin.

Informationen:
Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
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