Depression:
Mädchen häufiger, Jungen schwerer

Artikel
04.10.2017
Über die unterschiedliche Ausprägung von Depressionen bei Jungen und Mädchen berichtet eine Arbeitsgruppe der University of Cambridge unter der Leitung von Jie-Yu Chuang. Die Wissenschaftler folgern aus ihrer Studie, dass eine geschlechtsspezifische Behandlung sinnvoll sein könnte. Im Alter von 15 Jahren leiden doppelt so viele Mädchen wie Jungen unter einer Depression. Gründe hierfür könnten das Körperbild, hormonelle Schwankungen und ein höheres erbliches Risiko für eine Depression sein. Der Unterschied liegt jedoch nicht nur in der geschlechterspezifischen Erkrankungshäufigkeit, sondern auch in der Art und Weise, wie eine Depression erlebt wird, wie sie sich manifestiert und welche Konsequenzen sie hat. Männer seien anfälliger für eine dauerhaft anhaltende Depression, während sie bei Frauen eher episodenhaft auftrete, so die Forscher. Männer hätten außerdem ein höheres Risiko für ernsthafte Konsequenzen wie Substanzmissbrauch und Suizidversuche.

Quelle: Ärzteblatt/ Frontiers in Psychiatry 
(2017; doi: 10.3389/fpsyt.2017.00119).
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