Diversität leben und in der Arbeit berücksichtigen

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27.10.2021
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Dr. Irit Nachtigall, Regionalleiterin für Infektiologie und Antibiotic Stewardship bei Helios, war Teilnehmerin am Workshop „Unter Dauerdruck – Corona in den Kliniken“. Im folgenden ein Auszug aus einem Interview, das Dr. Nachtigall für die konzerneigene Website gab:

Worüber werden Sie auf der Tagung sprechen, Frau Dr. Nachtigall?

Ich möchte ich vor allem die Belastung der Frauen in dieser herausfordernden Zeit ins Zentrum des Diskurses stellen. Denn im Klinikalltag hat sich eines ganz deutlich gezeigt: Es mussten sich vor allem Pflegerinnen, Krankenschwestern und Ärztinnen aufgrund der Doppelbelastung von Familie und Beruf besonders häufig krankmelden.

Welche Berührungspunkte haben Sie ganz persönlich mit dem Thema Gendermedizin?

Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit dem Thema geschlechtsspezifische Medizin in der Infektiologie. Auch die Verknüpfung von Schmerz und Infektionen und diesbezügliche Unterschiede bei Frauen und Männern sind ein unglaublich spannendes Feld ...
…In diesem Jahr ist eine wichtige Untersuchung von uns angelaufen: Unterschiedliche Verläufe bei Männern und Frauen mit Covid-Erkrankung auf der Intensivstation.

Muss in Zukunft ein Umdenken stattfinden? 

Auf jeden Fall! Nicht nur in meinem Kollegenumfeld ist geschlechtersensible Medizin ein viel diskutiertes Thema. Auch unsere Patientinnen und Patienten fragen häufiger konkret nach. Deswegen wünsche ich mir für diesen wichtigen Bereich deutschlandweit mehr Lehrstühle. Außerdem bedarf es nicht nur unmittelbarer, sondern auch nachhaltiger Sichtbarkeit. Dranbleiben sollte hier die stetige Devise sein! Denn wir wollen in unserem Klinikkonzern nicht nur Diversität leben, sondern auch zeigen, wie wirkungsvoll personalisierte Medizin sein kann.
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