Fehlender Brustschmerz bei Infarkt:
Nicht „typisch weiblich“?

Artikel
10.01.2018
Das Fehlen von Brustschmerzen hat laut der MEDEA-Studie (Munich Examination of Delay in Patients Experiencing Acute Myocardial Infarction) nur einen geringen Effekt auf die sehr lange Entscheidungszeit bei älteren Patientinnen zwischen Auftreten der ersten Herzinfarkt-Symptome und der Versorgung in einer Klinik. Die Daten der MEDEA-Studie zeigten stattdessen, dass dies ein Alterseffekt und nicht typisch weiblich sei. Auch bei den Symptomen Übelkeit und Erbrechen seien keine relevanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt worden.

Für die langen Entscheidungszeiten bei älteren Frauen gibt es nach Ansicht der Studien-Autoren psychologische Gründe“; ein Grund sei eine in diesem Fall unangebrachte „Bescheidenheit“ der Betroffenen („Das wird schon wieder besser, da muss ich doch jetzt nicht den Notarzt rufen.“). Eine Forderung der Autoren ist daher, dass in bundesweiten Kampagnen gezielt ältere Frauen über Risikofaktoren, Symptome und Prävention eines Myokardinfarktes aufgeklärt werden sollten.

(Quelle: Univadis)
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