Gene auf dem X-Chromosom gefunden –
relevant für Gendermedizin

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26.05.2021
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Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik (MPIMG) in Berlin, hat auf dem X-Chromosom Gene gefunden, die Unterschiede zwischen der männlichen und weiblichen Embryonalentwicklung erklären. Ein systematisches Screening dieser Gene - Dusp9 und Klhl13 - ergab, dass sie die Proteine kodieren, die den MAPK-Signalweg steuern Über diesen zellulären Kommunikationskanal entscheidet die Zelle, ob sie weiter wächst und sich spezialisiert – oder in ihrem Stammzellzustand verharrt.„Wir haben nicht nur zentrale Regulatoren für die frühe Sexualdifferenzierung in embryonalen Stammzellen gefunden“, sagt Oriana Genolet, Doktorandin und Erstautorin der Studie, die kürzlich im Fachjournal Genome Biology erschien. „Wir konnten auch zeigen, wie ein zusätzliches Chromosom den Zellzustand global beeinflussen kann. Ähnliche Dosiseffekte von Chromosomen sehen wir zum Beispiel bei Trisomien.“

Wie Forschungsgruppenleiterin Edda G. Schulz erklärt, sind die Erkenntnisse aus den Befunden an Mäusestammzellen möglicherweise relevant für eine geschlechtersensible Medizin und Stammzelltherapie bei Menschen ziehen. 

Weitere Informationen:
Genome Biol. 2021 Apr 16;22(1):110

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