Mehr Frauen, mehr Expertinnen in die Medien!

Artikel
29.06.2020
In Großbritannien wurde das BBC-Projekt „50:50” von Ros Atkins, Moderator der BBC-Nachrichtensendung Outside Source, 2017 angeregt und 2018 von Intendant Tony Hall aufgegriffen. Alle Redaktionen waren zu einer „50:50 Challenge“ aufgerufen: Die Teams, die freiwillig daran teilnehmen, zählen dafür die Anzahl der Frauen und Männer, die als Reporter*in oder Protagonist*in den Berichten und Sendungen vorkommen, mit dem Ziel einer 50:50 Verteilung. Auch im Lockdown: Im März 2020 konnten zwei Drittel der rund 600 beteiligten Teams eine Frauenquote von 50 Prozent oder mehr in ihren Sendungen und Berichten aufweisen. 

Mittlerweile beteiligen sich über 60 Partnerorganisationen in 20 Ländern am Projekt, neben Medien- und Journalismusschulen auch Universitäten und Unternehmen. Der ORF und der „Standard“ aus Österreich sind bereits Partner des BBC-Projektes, der SRF der Schweiz hat „Chance 50:50“ eingeführt. Für den Schweizer Print-Bereich hat Ringier die „Equal Voice Initiative“ gestartet.

In Frankreich hat das Gleichstellungsministerium eine Abgeordnete damit beauftragt, die Situation rund um die Geschlechtergerechtigkeit in den Medien zu analysieren und Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
Deutsche Partner sind beim 50:50 Project der BBC bisher nicht vertreten, nur vereinzelt geben sich Redaktionen die Zielvorgabe 50:50.
In Deutschland hat Pro Quote Medien mit dem Aufruf #CoronaExpertin begonnen, auf ihrer Website Expertinnen zu Corona-relevanten Themen für Medienschaffende sichtbar zu machen.

In den USA gibt es schon seit vielen Jahren die Expertinnen-Datenbank SheSource.org, in Frankreich wurde expertes.fr mehrere Jahre von den öffentlich-rechtlichen Medien finanziert.

Infos: MaLisa Stiftung
Mehr zum Thema