Nicht „hinter den Bergen“:
Südtiroler Gendermedizin-Aktivitäten

Artikel
23.03.2020
Noch kurz bevor die Coronavirus-Krise in Italien kulminierte, erhielten wir Post aus Südtirol. Wer sich erinnert – wir hatten schon mehrmals aus der norditalienischen Autonomen Provinz berichtet – es gibt dort besonders viele Aktivitäten in Sachen Gendermedizin. Nun schrieb uns Irene Unterhofer, die seit mehr als zwei Jahren in der Bozener Landesverwaltung Ansprechpartnerin für Gendermedizin ist.

„In meiner Funktion organisiere ich Projekte, Informationsaustausch, Weiterbildungen usw., was mir große Freude bereitet. Zugute kommt mir, dass in Italien 2018 ein Gesetz erlassen wurde, das die Gendermedizin fördert und mit einem Umsetzungsplan von 2019 noch zusätzlich unterstützt. Dieser Plan sieht Forschung, Aus- und Weiterbildung des Personals, Vorsorge und Betreuung der Patient/innen und die Information und Aufklärung vor. Letzteres betrifft vor allem meine Tätigkeit. Bei unserem letzten Symposium 2018 – mit dem Thema Prävention – fokussierten wir auch auf die Jugend. Dies hat mich dazu bewogen, das Projekt „Gendermedizin an Schulen“ zu initiieren. Das ist ein sehr großer Aufwand, da die Schulen ihre Programme, auch was die Gesundheitsförderung betrifft, für die nächsten Jahre schon erstellt haben. Trotzdem ist es mir gelungen, einige Dinge zu organisieren.
Wir hatten eine Auftaktveranstaltung mit Gendermedizinerin Professorin Margarethe Hochleitner vom Frauengesundheitszentrum der Innsbrucker Universität, weiter geht es mit thematischen Vormittagen an einzelnen Schulen, beginnend vorerst in Gymnasien.
Gleichzeitig bin ich auch dabei, unsere Homepage zur Gendermedizin zu aktualisieren. Und im Herbst gibt es ein Symposium zur Immunität, das ich in Zusammenarbeit mit Doktorin Rosmarie Oberhammer, in Südtirol für ihr Engagement für die Gendermedizin sehr bekannt, organisiere.“

Irene Unterhofer schrieb weiter, dass dabei internationaler Austausch und Zusammenarbeit sehr wichtig seien. Mit der Uni Innsbruck bestehen solche Beziehungen bereits, auch Kontakte nach Deutschland seien sehr willkommen – wir werden uns unsererseits darum bemühen!
Wir drücken die Daumen, dass das Projekt Gendermedizin trotz der corona-beding schwierigen Situation Italiens weiter gedeihen kann!
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