Prof. Anne Maria Möller-Leimkühler, München:
Kaum Daten zur Effizienz

Wir brauchen Daten und Fakten! Aber die müssen erst einmal erhoben werden - soweit ich die Gendermedizin aus meinem Fach überblicke, liegen derzeit kaum Daten zur Effizienz vor - am ehesten noch in der Kardiologie. Da die Gendermedizin insgesamt noch ein sehr junger Ansatz ist, geht es wohl noch zunächst darum, genderspezifische biopsychosoziale Unterschiede und entsprechende Behandlungsbedürfnisse zu identifizieren, ehe man diese Daten und Fakten dann therapeutisch umsetzen kann. 

Ich glaube, dass die Krankenkassen sich in dieser Hinsicht noch etwas gedulden müssen bzw. bereit sein müssten, mit der Forschung zu kooperieren. Ich selber bin gerade dabei, ein von mir neu entwickeltes gendersensibles Depressionsscreening zu evaluieren, mit dem - so hoffe ich - mehr depressionsgefährdete Männer identifiziert werden können.

Prof. Dr.rer.soc. Anne Maria Möller-Leimkühler, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Ludwig-Maximilians-Universität, München.