Rheumatische Erkrankungen

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Bei der Volkskrankheit Rheuma wurden geschlechtsspezifische Unter-schiede lange Zeit nicht wahrgenommen. Dass sie tatsächlich existieren und auch unterschiedliche Schmerzwahrnehmung beinhalten, ist ein relativ neuer Erkenntnisprozess, der Rheumatologen vor neue Herausforderungen stellt. So weiß man heute: Gleiche rheumatische Erkrankung äußern sich bei Frauen und Männer in unterschiedlichen Symptome, in unterschiedlichen Schmerzen.
So kann zum Beispiel eine einem Morbus Bechterew erkrankte Frau ihr ganzes Leben deutlich mehr entzündliche Rückenschmerzen haben als ein männlicher Bechterew-Kranker. Die Patientin mit einer Bechterewschen Erkrankung neigt weniger zu Ankylosierungen (Versteifung der Gelenke), hat aber stärkere Schmerzen und benötigt somit mehr Schmerzmittel als der männliche Bechterew-Patient, dessen Wirbelsäule  unter Umständen vollständig versteift ist.

Bei der rheumatoiden Arthritis ist seit langem bekannt, dass bei Männern die Gelenkzerstörung früher im Krankheitsverlauf einsetzt und auch stärker ausgeprägt ist. Trotzdem unterziehen sich Frauen häufiger gelenkchirurgischen Eingriffen.
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