Umstritten: Vegan macht Männer depressiv?

Artikel
27.05.2018
Wie in der Zeitschrift „Journal of Affective Disorders“ berichtet, werteten Wissenschaftler der Universität Bristol die Daten von fast 10 000 Männern – Partner schwangerer Frauen – aus der „Avon Longitudinal Study of Parents and Children“ (ALSPAC) unter dem Aspekt der Ernährungsgewohnheiten aus. Unterschieden wurde dabei zwischen vegan (rein pflanzliche Ernährung ohne Milchprodukte und Eier) und vegetarisch. Neben Parametern wie Alter, Familienstand, Beschäftigung, Alkohol- und Zigarettenkonsum wurde die psychische Verfasstheit anhand der sogenannten EDPS-Skala für postnatale Depression gemessen.

Das Ergebnis: Von den 9.668 Männern waren 350 Vegetarier. Sie zeigten eine erhöhte Depressionsneigung, vor allem traf dies auf jene zu, die sich vegan ernährten. Die Hypothese: ein Mangel an Vitamin B-12, das nur in Fleisch- und Milchprodukten enthalten ist. Vitamin B-12 spielt eine Rolle beim Schutz der neuronalen Verbindungen und ist auch bei der Bildung von Serotonin und Dopamin beteiligt. Auch Eisenmangel, ebenfalls nicht selten bei vor allem veganer Ernährung, könnte eine ähnliche Rolle bei der Depressionsneigung spielen.
Die Autoren verweisen allerdings auch auf eine möglicherweise umgekehrte Kausalität. Das heißt: Männer (und auch Frauen) mit Depressionsneigung haben einfach weniger Lust auf Fleisch.

Informationen: www.derstandard.de
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