Ärztinnenbund warnt:
Parität erst in 32 Jahren?

Artikel
21.05.2019
Mit Blick auf ein Update zur Ärztinnenbund-Studie 2016 zu Ärztinnen in Führungspositionen stellte Prof. Dr. med. Gabriele Kaczmarczyk, Vize-Präsidentin des DÄB und Leiterin der Studie, fest: „87 Prozent der Führungspositionen sind nach wie vor mit Männern besetzt. Bei unverändertem Tempo wird eine Parität zwischen Frauen und Männern erst in etwa 32 Jahren erreicht sein. Das bedeutet unter anderem, dass Ausbildung, Therapiekonzepte und die medizinische Meinungsbildung voraussichtlich bis zum Jahr 2051 durch Männer geprägt werden. Es bleibt unklar, worin die Ursachen des geringen Frauenanteils liegen, denn der qualifizierte Nachwuchs ist vorhanden.“

Das Update der Studie von 2016 sollte klären, inwieweit zahlreiche Unterstützungsangebote für entsprechend qualifizierte Medizinerinnen in den letzten drei Jahren erfolgreich waren. Ein Fazit der Studie: Innerhalb der Fächer und dem Ranking der Universitätskliniken gibt es lediglich geringfügige Verschiebungen. Die Fächer der Seelischen Gesundheit verzeichnen einen Frauenanteil von 25 Prozent, gefolgt von der Kinderheilkunde mit 21 Prozent, lediglich drei Prozent gibt es in der Urologie und der Orthopädie. In den Universitätskliniken Berlin und Dresden gibt es inzwischen einen Anteil von 23 Prozent an Frauen in Spitzenpositionen, gefolgt von Frankfurt a.M., Freiburg und Münster mit 21 Prozent. Die Schlusslichter mit keiner einzigen Frau in einer Spitzenposition der evaluierten klinischen Fächer sind Magdeburg, Würzburg und Homburg, das auch schon bei der Umfrage 2016 zu den Schlusslichtern zählte.

Zur Dokumentation 2019:
https://www.aerztinnenbund.de/downloads/6/MWoT_update_2019.pdf
Mehr zum Thema