Allein leben: Für Männer ein Risiko?

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14.02.2022
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Erhöhte Werte für Entzündungsmarker: Die Wissenschaftlerin Karoline Davidsen und ihre Kolleg/innen von der Universität Kopenhagen fanden sie im Blut von Männern, die lange alleine leben und/oder das Ende vieler Partnerschaften erlebt haben. Dies könnte möglicherweise mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität einhergehen, schlussfolgern de Autor/innen der dänischen Bevölkerungsstudie im Journal of Epidemiology & Community Health.

Die höchsten Werte der Entzündungsmarkern wurden bei denjenigen festgestellt, die die meisten Trennungen erlebt hatten. Sie wiesen 17% höhere Werte auf als die Vergleichsgruppe. Ebenso waren die Werte der Entzündungsmarker in der Gruppe, die die meisten Jahre allein gelebt hatte (7 oder mehr), höher als in der Referenzgruppe (bis zu 12%).
Erstaunlich: Diese Ergebnisse wurden jedoch nur bei den Männern festgestellt. Bei den Frauen zeigten sich keine derartigen Zusammenhänge. Ein Grund hierfür ist möglicherweise eine zu geringere Zahl an Teilnehmerinnen. Ein anderer Grund könnte sein, dass Männer einerseits zwar mehr als Frauen gesundheitlich von einer Partnerschaft profitierten, andererseits aber auch mehr an einer Trennung litten.

Davidsen weist auf die Relevanz dieser Ergebnisse hin:
„Da die Zahl der Single-Haushalte in den letzten 50 bis 60 Jahren in den meisten Ländern mit hohem Einkommen zugenommen hat, gehört diese Gruppe von Menschen, die sich von einer Beziehung trennen oder aus anderen Gründen allein leben, zu den Risikogruppen bezüglich einer höheren Sterblichkeit.“

Quelle:
Karolina Davidsen et al: Do partnership dissolutions and living alone affect systemic chronic inflammation? A cohort study of Danish adults; Journal of Epidemiology & Community Health

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