Gender Aspekte in der Individualisierten Medizin

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22.03.2012 bis 24.03.2012
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
17489 Greifswaldd
Wissenschaftliche Leitung: Tobias Fischer, M. A. (Greifswald), Professor Dr. Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio (München), Dr. Elpiniki Katsari (Karlsburg)

Die Gender Medizin ist eine neue fachübergreifende Forschungsrichtung, die durch nach Geschlecht differenzierten Diagnosen und Therapien eine effektivere und bedarfsgerechtere Gesundheitsversorgung von Männern und Frauen verspricht.

Doch selbst bei hochgradig auf „Individualisierte Medizin“ setzenden Projekten wie dem Greifswalder Forschungsvorhaben GANI_MED (Greifswald Approach to Individualized Medicine), in dem das Ziel der Etablierung einer personalisierten Medizin als Grundlage einer besseren, sicheren und wirtschaftlicheren Gesundheitsversorgung verfolgt wird, ist bei der angestrebten Stratifizierung der Bevölkerung in Personengruppen mit charakteristischen pathologischen Prädispositionen wenig an geschlechterspezifische Unterschiede gedacht worden.

Die Tagung setzt sich das Ziel, die Integrierung von geschlechterspezifischen Merkmalen in die „Individualisierte Medizin“ zu fördern, so dass für die Gesundheitsversorgung die Erfolgschancen zukünftiger Präventions- und Therapiemodelle deutlich erhöht werden. Denn zahlreiche Studien im Bereich der Gender Medizin zeigen bereits, dass beispielsweise eine geschlechtsspezifisch unterschiedliche Bereitschaft existiert, präventive Programme in Anspruch zu nehmen (z.B. sind Präventions- und Vorsorgeprogramme bei Männern weniger populär als bei Frauen). Die erhofften Präventionsziele können also nur erreicht werden, wenn die „Individualisierte Medizin“ und die Risikoprädiktion in ein umfassendes Gesamtkonzept eingebettet wird, in dem der Faktor Geschlecht stark berücksichtigt wird.

Eingeladen sind alle MitarbeiterInnen aus dem GANI_MED-Projekt sowie alle Interessierten, mit eingeladenen ExpertenInnen aus den Bereichen Medizin, Ethik, Wissenschaftsforschung und Gesundheitswesen, die an renommierten Forschungseinrichtungen in Deutschland und dem Ausland arbeiten, in den Diskurs zu treten. Im Rahmen der Tagung soll daher der interdisziplinär wissenschaftliche Austausch durch Referate und Diskussionsrunden sowie die Kooperation von ExpertenInnen ermöglicht werden.

Die Veranstaltung bietet eine Informationsplattform auch für den medizinischen Nachwuchs, im Rahmen von weiteren geplanten Forschungs- und Lehrprojekte.
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