„Libido-Pille“ Flibanserin: Meta-Analyse sieht geringe Wirkung

Amsterdam - Der Serotonin-Modulator Flibanserin, den die US-Arzneibehörde FDA im letzten Jahr, wie Kritiker sagen unter dem Einfluss einer Öffentlichkeitskampagne des damaligen Herstellers, zur Behandlung von sexuellen Appetenzstörungen von Frauen zugelassen hat, erzielt laut einer Meta-Analyse in JAMA Internal Medicine (2016; doi: 10.1001/jamainternmed.2015.8565) eine schwächere Wirkung als angenommen und die Risiken des Medikamentes könnten unterschätzt worden sein.
Flibanserin war im August letzten Jahres im dritten Versuch als Addyi zur Behandlung einer „Hypoactive Sexual Desire Disorder“ (HSDD) zugelassen worden. Zuvor war die Firma Boehringer Ingelheim, die Flibanserin ursprünglich als Antidepressivum entwickelt hatte, und einmal auch Sprout Pharmaceuticals, mit dem Versuch gescheitert, das Mittel zur Behandlung der HSDD zugelassen zu bekommen. Sprout Pharmaceuticals war am Ende erfolgreich, weil die Firma zum einen die Forderung der FDA nach einer weiteren Studie erfüllte.
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