Das Burn-out Syndrom ist eine abgeschwächte Form und ein Vorbote einer kli-nisch relevanten Depression. Studien in großen Untersuchungsstichproben zeigen, dass 7-14 % der Bevölkerung ein Burn-out Syndrom entwickelt haben. Stichproben-Studien in westeuropäischen Ländern zeigen bei Frauen ein Auftreten von bis zu 20%. So sehr die epidemiologischen Daten zu diesem Vorläuferstadium bezüglich der Geschlechterverteilung bisher nicht gut geklärt sind, so nahe liegend ist auch dass auch hier Frauen auf eine jeweils spezifische Art betroffen sind. Ursachen da-für scheinen ein finanziell schlechter Status, ein Arbeitsumfeld mit hohen Anforde-rungen und gleichzeitig bestehendem geringen selbstständigem Entscheidungsra-dius und wenig soziale Unterstützung sowie auch das Spannungsfeld des Rollen-verständnisses der Frau und des Mannes zwischen Familie und Beruf zu sein.
So kommt es, dass Frauen etwa doppelt so häufig an Depressionen erkranken wie Männer. In der Regel bilden sich psychische Erkrankungen bei Männern anders aus als bei Frauen. Sie zeigen sich z. B. weniger in depressiven, Angst- oder Essstörun-gen, sondern in Suchtverhalten, Aggressivität und münden häufiger als bei Frauen in den Suizid. Männer sind oft unterdiagnostiziert.
Es braucht neue Therapieansätze, damit geschlechterdifferenzierend psychische Krisen wie Burn-out oder gar Depressionen gut behandelt werden können. Hier Haben geschlechtsspezifische Bewältigungsstrategien gute Erfolgschancen.