Frauen und Männer in der Zahnbehandlung - die eigenen praktischen Erfahrungen ergeben, dass Frauen eine größere Zahnarzttreue haben und auch öfter zu Vorsorge und Behandlung kommen als Männer. Die Zahnerkrankungen sehen dann zwar gleich aus, doch entwickeln Frauen eher Karies, haben mehr kariöse Zähne und verlieren diese auch eher. Über 65 Jahre ist jede 4. Frau zahnlos aber nur jeder 5. Mann.
Andererseits erkrankten Männer früher und öfter an Paradontose und leiden auch öfter an bösartigen Neubildungen in der Mundhöhle, entwickeln häufiger Mundhöhlenkrebs und sterben auch häufiger daran.
Warum Frauen allerdings kariesanfälliger sind, sei nicht eindeutig geklärt. Es könne damit zusammenhängen, dass sie eher Zähne bilden, auch die Lebensweise könnte Einfluss darauf haben oder auch die Tatsache, dass Frauen weniger Speichel bilden als Männer, dieser aber eine mundreinigende Wirkung habe,
Eine interessante Genderspezifik von Männern hat eine Studie in Mecklenburg-Vorpommern zu Tage gebracht: einen Zusammenhang zwischen Zahnzahl und Bluthochdruck. Je weniger Zähne ein Mann hat, desto höher ist sein Blutdruck. Warum das so ist, könne noch nicht erklärt werden. Auch nicht, warum dies nur Männer betrifft.
Dr. Dr. Christiane Gleissner,
Verband der Zahnärztinnen, Friedberg
Mehr zum Thema