Dr. Rapp-Engels hebt einen methodischen Unterschied zwischen Gender- und Individualisierter Medizin hervor. Eine nach dem Geschlecht differenzierte Medizin schaue eindeutig nach Frauen und Männern, Individualisierte Medizin sei ein unklarer Begriff, der immer wieder verschieden verwendet würde. Allerdings löse der Begriff Gender auf Grund seiner Historie in Deutschland manchmal Aversionen aus.
Statement Dr. Rapp-Engels: "Wenn wir nicht glauben würden, dass die Gender-Medizin Zukunft hat oder hätte, wären wir alle nicht hier. Das zum einen. Zum anderen glaube ich – was heute ja auch Thema war und was sicherlich gut ist: Gender-Medizin ist keine Frauen-Medizin. Von der Gender-Medizin profitieren auch die Männer. Zum Beispiel in der Depressionsforschung, wo die Männer ein großes Defizit in der Versorgung vorfinden. Unter diesem für beide Geschlechter agierenden Aspekt glaube ich, könnte die Zukunft der Gender-Medizin verwirklicht werden. Ich glaube aber gleichzeitig, dass wir da noch Vorgaben brauchen, hier könnte die Politik uns unterstützen. Die Quote - mehr Frauen in die Spitzenpositionen der Forschung, dann würde auch die Gender-Medizin, von der Männer und Frauen profitieren, eine bessere Zukunft haben."
Dr. Regine Rapp-Engels,
Präsidentin des Deutschen Ärztinnen-Bundes, Münster
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