DISKUSSIONSFORUM 5. Juli 2013 in München

Diskussionsforum des Netzwerks in München

Der Geschlechterblick in der Medizin eröffnet eine Vielzahl neuer Optionen für Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Pflege. Darüber waren sich die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Diskussionsforum "Geschlechterperspektive in der Medizin" einig, das gemeinsam vom Netzwerk „Gendermedizin & Öffentlichkeit“ und dem Gesundheitsbeirat der Landeshauptstadt München organisiert wurde. Neun Expertinnen aus Medizin, Medizinethik und Soziologie diskutierten gemeinsam mit den Teilnehmenden, welche nächsten Schritte zu tun sind, um die Geschlechterspezifik in der Medizin durchzusetzen und damit auch zu einer effektiveren Gestaltung des Gesundheitssystems zu gelangen.

Geschlechterperspektive in der Medizin -
gesundheits- und fachpolitische Herausforderungen

Diskussionsforum mit Expertinnen
des Netzwerks Gendermedizin & Öffentlichkeit und des Referats Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München
5. Juli 2013

Im folgenden Kurzstatements und Links zu den Vorträge der Referentinnen:

Prof. Dr. Dr. Maria Carla Gadebusch Bondio
Prof. Dr. Dr. Maria Carla Gadebusch Bondio,
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin TU München

Die Medizinethik muss sich in der Forschung und der geschlechtsspezifischen Medizin engagieren und den Blick für relevante Fragestellungen, wie die Einbeziehung von Frauen und verschiedener Altersgrupen in Studien oder die Bewertung verschiedener Therapien, schärfen.








Johanna Zebisch
Johanna Zebisch,
Gender Mainstreaming in Medizin und Pflege. Städtisches Klinikum München GmbH

Zentrale Forderungen u. a. an die Politik sind es z. B., geschlechtsdifferenzierte Daten in die Versorgungsforschung einzubringen und geschlechterspezifische Versorgungsmodelle durch Krankenkassen zu realisieren.
Vortrag: 
Geschlechterperspektive in der Medizin als Chance für die Gesundheitsversorgung






Prof. Dr. Julinda Mehilli
Prof. Dr. Julinda Mehilli,
Abteilung Herzkatheter, Uniklinikum München

Frauen und Männer benötigem eine qualitativ gleich hochwertige Therapie bei der Behandlung der koronaren Herzerkrankung unter Berücksichtigung des individuellen Risikos.
Vortrag:
Einfluss des Geschlechtes bei unseren klinischen Entscheidungen bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung






Prof. Dr. Ellen Hoffmann
Prof. Dr. Ellen Hoffmann, 
Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivtherapie, Städtisches Klinikum München

Interventionelle Kardiologie als Therapie-Methode wird immer mehr von Ärztinnen durchgeführt. Das sind auch neue Anforderungen an die Medizintechnik bezüglich der Strahlenbelastung. 
Vortrag (Auszüge):
Geschlechtsspezifische Aspekte bei Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern








Prof. Dr. Ursula Härtel
Prof. Dr. Ursula Härtel, MPH,
Frauen- und Gender-Gesundheitsforschung, Institut für Medizinische Psychologie der LMU München

In der Rehabilitation können bessere Erfolge erzielt werden, wenn die Angebote geschlechtsspezifisch aufbereitet werden. Beispiel dafür ist die kardiologische Reha in Hohenried, die inzwischen 1 500 Patienten erfolgreich absolvierten.
Vortrag:
Die Geschlechterperspektive  in der kardiologischen Rehabilitation 






Prof. Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger
Prof. Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger,
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Angiologie, Städtisches Klinikum München

Ein besonderes Problem für die Entstehung von Diabetes und damit eine wachsende Herausforderung für das Gesundheitssystem stellt das Übergewicht bei Frauen und Männern dar. Wir brauchen einen gesellschaftlichen Konsens und wirksame Instrumente, um frühzeitig entgegenwirken zu können.
Vortrag: 
Geschlechterperspektiven in der Medizin - Gesundheits- und fachpolitische Herausforderungen nach Erkenntnissen bei Diabetes







Dr. Miriam Schopper
Dr. Miriam Schopper,
Fachärztin für Anästhesiologie und Spezielle Schmerztherapie
Klinik für Anästhesiologie, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin
Klinikum der Universität München

In der Schmerztherapie spielen bio-soziale Faktoren für die Diagnostik und Therapie bereits eine große Rolle. Das sollte – im Sinne einer geschlechtsspezifischen Medizin – auch wirkungsvoll im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen sein.
Vortrag:
Herausforderungen nach Erkenntnissen der Schmerztherapie






Prof. Dr. rer. soc. Anne-Maria Möller-Leimkühler
Prof. Dr. rer. soc. Anne-Maria Möller-Leimkühler,
Klinik für Psychiatrie der LMU München

Die Unterschiedlichkeit, die sich im Falle der Depression bei Männern und Frauen erwiesen hat, erfordert notwendigerweise eine gendersensible Depressionsdiagnostik, aus der sich entsprechende Leitlinien entwickeln lassen. Auch in unserem Fach ergibt sich dringend eine Implementation der Gender-Perspektive in der ärztlichenAus- und Weiterbildung.
Vortrag:
Genderaspekte: Herausforderungen nach Erkenntnissen zur Depression







Prof. Dr. Dr. Marita Eisenmann-Klein
Prof. Dr. Dr. Marita Eisenmann-Klein
Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Krankenhaus der Diakonie München

Moderne Felder der Medizin – wie die Regenerative Medizin – eröffnen neue Therapiemethoden, von denen wir heute uns erst ein ungefähres Bild machen können. Es ist wichtig, hier von Anfang an die Geschlechterspezifik in die Forschungen einzubeziehen.
Vortrag liegt noch nicht vor