Eine Studie auf der Intensivstation hinsichtlich der Überlebenswahrscheinlichkeit von Patientinnen und Patienten bei einer Infektion und des Outcomes nach der Intensivstation ergab, dass es zwar, wenn man alle Patienten vergleicht, kein Unterschied gab, aber die Mortalität bei Frauen, die an einer Sepsis erkrankten, höher liegt als bei Männern, obwohl sie seltener daran erkranken.
Dr. Schmidt informiert über eine gerade begonnene Studie, in der ältere Patientinnen und Patienten nach Krebsoperation hinsichtlich präoperativer Risikofaktoren, Lebensqualität, Depression untersucht werden, bei der natürlich Genderaspekte eine große Rolle spielen.
In den Studien zur Anästhesiologie an der Charité würden genderspezifische Aspekte bereits gut beachtet, in der Intensivmedizin sei die Studienlage allerdings sehr widersprüchlich. So zeigt ja auch die Studie zur Sepsis, dass Frauen viel schneller an Sepsis sterben, aber warum das so ist, wird nicht erfasst. Seltsam ist auch eine Studie bei Ratten, die wiederum zu einem anderen Ergebnis kommt: Hier überleben mehr weibliche Ratten als männliche. Dr. Schmidt fordert dringend mehr Studien, die von vornherein genderspezifische Aspekte mit einschließen.
OÄ Dr. med. Maren Schmidt,
Anästhesistin, Charité Berlin,
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