Gendermedizin in die Leitlinien und in die DRGs, vergleichende Männer- und Frauengesundheitsberichte, Verantwortliche für Gendermedizin in die Fachgesellschaften – das sind nur einige der Diskussionspunkte der deutsch-österreichischen Fachtagung vor wenigen Tagen in Berlin. Auf Einladung des Netzwerks Gendermedizin & Öffentlichkeit und von G3 – Arbeitsgemeinschaft für moderne Medizin e.V. trafen sich im Österreichischen Kulturforum 50 Expertinnen und Experten aus beiden Ländern, um sich über eine bessere geschlechtersensible Gesundheitsversorgung auszutauschen.
In beiden Ländern, so zeigte sich, gibt es unterschiedliche Erfahrungen und Entwicklungen. So beschäftigt sich z.B. das Wiener Frauengesundheitsprogramm seit mehr als 20 Jahren offensiv mit Themen der Frauengesundheit und geschlechtersensibler Gesundheitsversorgung. In Österreich gibt es zudem inzwischen zwei Lehrstühle für Gendermedizin, in Deutschland keinen einzigen mit einem breiten Ansatz. Auch in Sachen Aus- und Fortbildung von angehenden und bereits in der Praxis tätigen Ärzt/innen ist man im Nachbarland weiter.
Die Berliner Tagung fokussierte auf Erfahrungen und zukünftige Projekte in Bezug auf Aus- und Weiterbildung ebenso wie bei Versorgung in Praxis und Krankenhaus. Auch die Frage, wie Patientinnen und Patienten für dieses Thema mobilisiert werden können, wurde diskutiert.
So fand zum Beispiel die Idee, Tage der geschlechtersensiblen Gesundheit und vielleicht sogar ein ganzes Jahr unter diesem Thema vorzubereiten, ein breites Echo.
TAGUNG 25. Oktober 2019 in Berlin