Cheng und ihre Kollegen suchten in diesen Daten gezielt nach Hinweisen darauf, wann und wie der Blutdruck im Laufe des Lebens ansteigt. Es zeichnete sich ab: Die Gefäßfunktion scheint sich bei Frauen anders zu entwickeln als bei Männern. Bei ihnen zeigten sich schon deutlich früher Anzeichen für eine Erhöhung des Blutdrucks. Doch nicht nur das: Auch die Rate, mit der sich die Blutdruckerhöhung beschleunigte, war beim weiblichen Geschlecht signifikant höher.
„Das bedeutet: Definieren wir den Hypertonie-Grenzwert in beiden Fällen gleich, hat eine 30-jährige Frau mit hohem Blutdruck wahrscheinlich ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen als ein Mann mit hohem Blutdruck im selben Alter“, so Cheng. Ihre Kollegin Christine Albert: „Diese Ergebnisse unterstreichen nun noch einmal, dass die Prävention und Behandlung von Herz und Gefäßen spezifisch auf Frauen zugeschnitten werden muss – und dass die Ergebnisse aus Studien mit männlichen Probanden nicht zwangsläufig direkt auf Frauen übertragen werden können.“
Quelle:
Susan Cheng (Cedars-Sinai Medical Center, Los Angeles) et al., JAMA Cardiology, 15. Januar 2020, © wissenschaft.de – Daniela Alba
Susan Cheng (Cedars-Sinai Medical Center, Los Angeles) et al., JAMA Cardiology, 15. Januar 2020, © wissenschaft.de – Daniela Alba