Diabetesversorgung:
Geschlecht ist Faktor für Therapieerfolg

Artikel
23.03.2020
Strukturierte Versorgungsprogramme helfen Menschen mit Diabetes bereits seit Ende der 1990er-Jahre dabei, ihre Therapieziele besser zu erreichen. Die Einführung des Disease-Management-Programms (DMP) im Jahr 2002 für Typ 2 und 2003 für Typ 1-Diabetes konnte die Versorgungsqualität weiter verbessern. Insbesondere Frauen profitieren davon.

Dazu Dr. phil. Bernd Hagen, Leiter des Fachbereichs „Evaluation und Qualitätssicherung“ am Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI):
„Frauen nehmen nicht nur etwas länger und kontinuierlicher an derartigen Programmen teil als Männer. Sie versäumen seltener die Untersuchungs- oder Schulungstermine.“ Dadurch erreichten sie ihre Therapieziele schneller und dauerhafter, haben nicht nur bessere Langzeitblutzuckerwerte, sondern leiden in Folge auch deutlich weniger unter Begleit- und Folgeerkrankungen. Bei einem Typ 2-Diabetes haben Männer ein etwa anderthalbfach höheres Risiko für das Neuauftreten eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles und das Eintreten einer Dialysepflicht. „Das Geschlecht ist statistisch gesehen durchaus ein Faktor für den Therapieerfolg“, so Hagen.

Informationen:
www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
Mehr zum Thema