München: Geschlechterunterschiede
in die Notfallmedizin implementieren

Artikel
16.12.2019
Forderungen von Gendermediziner/innen haben In München Gehör gefunden: Hier wird aktuell ein Konzept für ein Schulungsprogramm über gendermedizinische Aspekte in der Notfallmedizin entwickelt. Der Gesundheitsausschuss des Stadtrats hat das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) damit beauftragt.

Das Geschlecht hat großen Einfluss auf die Gesundheit und auf die Symptome, an denen Krankheiten oder medizinische Notfälle erkannt werden können. Bekanntlich verläuft beispielsweise ein Herzinfarkt bei Frauen meist anders als bei Männern, er wird daher seltener erkannt. Mit der Folge, dass der Herzinfarkt bei Frauen mit einer höheren Sterblichkeit verbunden ist als bei Männern. Auch beim Schlaganfall zeigen sich geschlechterspezifische Unterschiede: So haben Diabetikerinnen statistisch gesehen ein dreifach höheres Risiko als Männer, an einem Schlaganfall zu versterben. Um diese Risiken zu minimieren, sollen Erstversorgerinnen und Erstversorger in der Notfallmedizin in geschlechterspezifischer Symptom-Interpretation, Anamnese, Diagnostik und Therapie im Rahmen eines Pilotprojekts geschult werden. Darüber hinaus soll die Schulung auch interkulturelle Kompetenz vermitteln: Symptomwahrnehmung und -schilderung können in den verschiedenen Kulturen höchst unterschiedlich sein. 
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