München Klinik:
Gendermedizin wird die Qualität der medizinischen
Versorgung weiter verbessern helfen

Artikel
05.04.2019
Was es in der München Klinik, dem Verbund der fünf städtischen Krankenhäuser der bayrischen Landeshauptstadt, gibt, sucht in der deutschen Krankenhauslandschaft – immer noch – seinesgleichen: eine Stabsstelle Qualitätsmanagement und Gendermedizin. Seit fast einem Jahrzehnt ist „Gendermedizin“ ein Aspekt der Arbeit in der München Klinik. Vor wenigen Wochen hat Dr. Hildegard Seidl als Fachreferentin für Gender in Medizin und Pflege das Thema von ihrer engagierten Vorgängerin Johanna Zebisch übernommen.

Dazu Dr. Seidl: „In der München Klinik wird das Thema Geschlechtsunterschiede in der Gesundheitsversorgung ernst genommen und genießt die volle Unterstützung der Leitung des Hauses. Gendermedizin ist für uns eine Querschnittsaufgabe, für die eine weitere Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit relevanter Fachbereiche dringend notwendig ist. Für mich als Fachreferentin für Gender in Medizin und Pflege geht es um die Integration von Gender-Aspekten in die Pflege und Medizin, um unsere Patientinnen und Patienten zielgruppendifferenziert versorgen zu können.“ 

Die Gesundheitsökonomin und Naturwissenschaftlerin betreut zurzeit acht Projekte in unterschiedlichen Handlungsfeldern in der München Klinik. „Der Wissenszuwachs bezüglich der Geschlechtsunterschiede in der Medizin ist enorm, und dies in allen medizinischen Fächern. Im Handlungsfeld Wissenserwerb und Wissensvermittlung müssen aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse systematisch recherchiert und in die Aus- und Weiterbildung integriert werden, hier sehen wir eine ganz wichtige Aufgabe in unseren Krankenhäusern. PJ-Studierende und Ärzt/innen in der Fachweiterbildung sollen sich nicht nur das Wissen über Geschlechtsunterschiede in der Medizin aneignen können, sondern in die Lage versetzt werden, diese Kenntnisse am Krankenbett umsetzen zu können. Durch unsere an die München Klinik angebundene Akademie als zentrale Bildungsstätte für Krankenpflegeberufe und Operationstechnische Assistenz wird dieses Wissen auch in das pflegerische Handeln einfließen.“

Auch in Bezug auf die „Sichtbarkeit“ des Themas wird die München Klinik aktiv werden. „Unsere Patientinnen und Patienten sollen erfahren –
bei uns werden Geschlechteraspekte in Diagnostik und Therapie sehr wichtig genommen und aktiv umgesetzt. Informationsveranstaltungen werden sich dem Thema unter dem Aspekt verschiedener Erkrankungen widmen. Im ärztlichen Aufklärungsgespräch wird das ebenso eine Rolle spielen. Und natürlich: Gendermedizin ist Qualitätsmedizin! Dazu werten wir die Daten der Qualitätssicherung aus und können nach einiger Zeit Aussagen darüber treffen, inwieweit die geschlechtergerechte Medizin und Pflege in der München Klinik Einzug gefunden hat.“
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