Unterschiedlich aktive Gene, Herausforderungen an Studienzusammensetzung

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24.02.2020
Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) an der Berliner Charité wiesen erstmals nach, dass in Herzmuskelzellen von männlichen Patienten mit einer Aortenklappenstenose andere Gene aktiv sind als bei erkrankten Frauen. Dabei handelte es sich um Gene, die mit krankhaften Umbauprozessen im Herz verknüpft sind. Ebenso auffällig anders reguliert waren zwei Gene, die für Entzündungsfaktoren codieren. „Das ist neu, denn bisher war wenig darüber bekannt, dass entzündliche Vorgänge für die Herzfunktion von Patienten mit Aortenklappenstenose bedeutend sein könnten“, so  Prof. Dr. Georgios Kararigas, der mit seinem Team die Studie durchführte.

Die Analyse der klinischen Daten ergab, dass Patienten, in deren Proben die Entzündungsgene aktiver waren, auch eine schlechtere Herzfunktion hatten. Dabei handelte es sich immer um Männer.
„Unser bisheriges Wissen über die Mechanismen bei Herzkrankheiten basiert auf Studien, an denen überwiegend männliche Patienten teilgenommen haben. Wir fragen uns jetzt, inwieweit diese Ergebnisse tatsächlich auch für Frauen relevant sind, da in ihren Herzen scheinbar ganz andere Prozesse aktiv sind“, so Kararigas. Größere Studien, die seine Ergebnisse untermauern, aber auch Studien speziell mit weiblichen Patienten hält er für dringend nötig. Davon profitieren würden Frauen und Männer.

Informationen:
https://dzhk.de/aktuelles/news/2020/
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