„Certificate of Advanced Studies in Sex- and Gender-Specific Medicine“
Erster Erfahrungsbericht aus der Schweiz

Artikel
27.10.2021
Im März 2021 startete der europaweit erste CAS-Weiterbildungsstudiengang in Sex- and Gender-Specific Medicine - CAS -erfolgreich in die erste Durchführung in der Schweiz. Ziel der englischsprachigen Module, organisiert durch die Universitäten Bern und Zürich, ist es, evidenzbasiertes, interdisziplinäres Wissen aus Theorie und Praxis zu vermitteln. Dabei kombiniert der Studiengang Wissen zu geschlechterbiologischen (sex) und soziokulturellen (gender) Mechanismen in Bezug auf biologische Entwicklung, Entstehung von Krankheitsbildern, Prävention, sowie Therapiesituationen. Durch den kombinierten Fokus auf das biologische und das soziokulturelle Geschlecht in Forschung und Praxis bildet der CAS eine neue Art von translationaler Forscher/innen und medizinischer Praktiker/innen aus, die es sich zum Ziel setzen, für alle Geschlechter optimierte Therapien zu finden und die klinische Praxis entsprechend der neusten Evidenz zu gestalten.

Alltags- wie auch Zukunftsorientiert
Durch die Verbindung aus theoretischem, translationalem und praktischem Wissen spricht der CAS-Studiengang ein breites Zielpublikum an, bestehend aus medizinischen Forschenden, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und Pflegefachpersonen. Im ersten Durchgang ist die Nachfrage gross: 20 Teilnehmende aus der Schweiz und dem Ausland nehmen derzeit am gesamten Weiterbildungsstudiengang teil. Zusätzlich besuchen weitere Personen einzelne Module als Fortbildungen.
«Der Studiengang hat mein Wissen für Geschlechterunterschiede vergrössert und hilft mir dabei dieses im Alltag als klinische Forscherin und Ärztin zielführend einzusetzen,» sagt Dr. med. Jeanne Moor, Oberärztin am Inselspital in Bern.
„Dieser CAS bietet mir spannende und wichtige Perspektiven, um eine Medizin der Zukunft praktizieren zu können,“ ergänzt die Assistenzärztin Dr. med. Nada Woodtli.


Erneute Durchführung 2022-2023

Der CAS-Studiengang wird ab März 2022 zum zweiten Mal durchgeführt und bietet damit einer neuen Kohorte von Teilnehmenden die Chance, ein Zertifikat in geschlechtsspezifischer Medizin zu erwerben. In vier Pflichtmodulen und mindestens vier Wahlpflichtmodulen erwerben die Teilnehmenden insgesamt 12 ECTS Credits. Die Regelstudienzeit beträgt ein Jahr, das CAS kann aber auch über zwei Jahre absolviert werden. Die Module können auch einzeln als Weiterbildung besucht werden.

Module
Der Studiengang umfasst Module zu geschlechtsspezifischen Aspekten
in folgenden Disziplinen:
  • Einführung in die geschlechtergerechte Medizin,
  • Design geschlechtergerechter Studien, 
  • Kardiovaskuläre Medizin, 
  • Endokrinologie, 
  • Onkologie, 
  • Neurologie und Psychiatrie, 
  • Pharmakologie, 
  • Muskuloskelettale Medizin, Autoimmunität und Gender-Forensik,
  • Hausarztmedizin und Grundversorgung,
  • Infektiologie, Pneumologie und Urologie

Programmstart: 21. März 2022
  • Je nach Pandemie-Situation finden die Module teils online, teils in Bern und Zürich statt.

Kosten
  • Ganzer CAS-Weiterbildungsgang: CHF 9‘400. 
  • Zweitägige Module als Weiterbildung (je einen ECTS sowie 12 bis 14 CME-Punkte der schweizerischen medizinischen Fachgesellschaften): CHF 960. 
  • Rabatt für PhD-Studierende: 50 Prozent Rabatt auf das ganze CAS und auf einzelne Module.
  • 5 Gesponserte Plätze sind verfügbar. Das Sponsoring umfasst einen Beitrag von CHF 5‘000.00 an die Teilnahmegebühr. Die Kriterien für die Bewerbung um die gesponserten Plätze sind auf der Webseite ersichtlich. 
Anmeldefristen
  • Der Anmeldeschluss für das ganze CAS ist der 28. Januar 2022. Bewerbende, die sich für die geförderten Plätze bewerben, müssen ihre Anträge bis spätestens am 15. Dezember 2021 einreichen.
  • Den jeweiligen Anmeldeschluss für die zweitätigen Module entnehmen Sie bitte der Webseite: www.gender-medicine.ch

Informationen von Dr. Karen Jent,
Koordination Gendermedizin, Universität Zürich



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