Dem Pharmakologen und Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Gerd Glaeske ist viel Bemerkenswertes, sind viele lobende Worte nachgesagt worden. Faktensicher, streitbar, kommunikativ, bereit, auch unbequeme Wahrheiten – so z. B. im Zusammenhang mit dem Pandemie-Management – auszusprechen.
So habe auch ich ihn kennengelernt – und überdies als einen nachdrücklichen Verfechter einer Medizin und Pharmazie, die Geschlechterunterschiede nicht nur kennt, sondern in ihr Behandlungskonzept einbezieht. 2012 machte er – im Rahmen des Arzneimittelreports der Barmer – auf die Übermedikalisierung von Frauen aufmerksam und forderte eine entsprechende Medikamenten-Liste. Besonders mit Psychopharmaka würden Patientinnen – zu ihrem Nachteil – überversorgt.
Dieses Engagement veranlasste mich, Prof. Glaeske für unseren wissenschaftlichen Beirat zu gewinnen, dem er bis zu seinem Tod im Mai dieses Jahres angehörte.
Seine Stimme wird uns fehlen!
Annegret Hofmann