Gender – Versorgung neu denken

Vortrag Silke Oelkers, Abteilungsleiterin BARMER GEK

Artikel
10.03.2011
„GENDER" prägt die BARMER GEK seit einigen Jahren und ist fest in den Unternehmensstrukturen und Prozessen verankert. Dies gilt sowohl bei der Versorgung unserer ca. 8,5 Millionen Versicherten als auch mit Blick auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei der BARMER GEK stehen Frauen und Männer in ihren jeweiligen Lebenslagen und Lebensphasen im Mittelpunkt.

In der Personal- und Organisationsentwicklung, der Produktgestaltung, der Kommunikation und medizinischen Versorgung werden die Unterschiede berücksichtigt. Mit zentralen und dezentralen Programmen wie z.B. work-life-balance, flexiblen Arbeitszeitmodellen, Informationsveranstaltungen zu den Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Vereinbarkeit von Beruf und Pflege geht die BARMER GEK auf die geschlechterspezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse ein. Gender als Unternehmenswert zu verankern und aktiv zu fördern, trägt also mit dazu bei, dass wir als Kranken- und Pflegekasse erstklassige geschlechterspezifische Gesundheitsprodukte entwickeln, fördern und begleiten können.

Mit der Veröffentlichung von geschlechterdifferenzierten Medien setzen wir auf Aufklärung und Beratung und geben Hilfen zur selbstbestimmten Entscheidungsfindung. Den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Versicherten tragen wir durch eine gezielte Ansprache sowie eine inhaltliche und gestalterische Differenzierung Rechnung.

Qualitätsgeprüfte Präventionsangebote zur Förderung von gesundheitsbewusstem Verhalten in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung/Entspannung und Sucht berücksichtigen die Genderperspektive. Abgerundet wird das Angebot durch geschlechterspezifische Seminare wie z.B. „Naturheilverfahren in den Wechseljahren" – ein sechstägiges Kompaktseminar für Frauen in den Wechseljahren – oder „Kardio fit" ein dreitägiges Kompaktseminar zum Gesundheitsmanagement für Männer. Weitere Angebote sind z.B. „1.000 mutige Männer für Mönchengladbach" – ein Modellprojekt zur Steigerung der Inanspruchnahme der Vorsorgekoloskopie bei Männern ab 55 Jahren, welches mit dem Darmkrebs-Kommunikationspreis 2010 der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Stiftung LebensBlicke ausgezeichnet wurde.

Auch ein geschlechtersensibles Betriebliches Gesundheitsmanagement berücksichtigt die besonderen Belange von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Als Krankenkasse unterstützen wir hierbei aktiv.

Geschlechterspezifische Aspekte spielen bei der Planung und Ausgestaltung einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung eine große Rolle. Die BARMER GEK berücksichtigt aus diesem Grund die unterschiedlichen Gesundheitsbedürfnisse von Männern und Frauen auch bei der Versorgungsforschung. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in konkrete Angebote einfließen. Ein weiterer Ansatz ist die Berücksichtigung geschlechterspezifischer Belange in Bezug auf die Pflege. Die BARMER GEK verfolgt dabei sehr intensiv die Entwicklungen im Bereich des „Ambient Assisted Living".
Mehr zum Thema