Das vom BMBF geförderte Projekt eines systematischen Archivs wissenschaftlicher Publikationen zu Geschlechterunterschieden in der Medizin – GenderMedDatabase – wurde am 20. Februar während eines international besetzten Abschlusssymposiums in Berlin vorgestellt. Die Datenbank enthält mehr als 11.000 überprüfte Referenzen zu Genderthemen aus den wichtigsten medizinischen Fachgebieten.
Sie schließt sowohl Artikel ein, die sich mit biologischen Geschlechterunterschieden (sex-specific analyses) befassen, als auch solche Publikationen, die die Rolle von psychosozialen, ökonomischen und kulturellen Aspekten als Ursachen von Unterschieden zwischen Männern und Frauen analysieren (gender-specific analysis).
Die Datenbank basiert auf dem ersten Internet-basierten Archiv geschlechtersensibler Literatur, das im Rahmen des „Pilotprojekts Gender Medicine“ (2008 - 2010) am Institut für Geschlechterforschung in der Medizin der Charité (Leitung: Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek) erstellt worden war.
Die Nutzer haben jetzt Zugriff auf eine erweiterte Version dieser Datenbank mit vielen zusätzlichen Funktionen. Der Datenbestand wird regelmäßig aktualisiert und entsprechend erweitert. Mehr als 40.000 Daten sind zum heutigen Zeitpunkt untersucht worden und mehr als ein Viertel davon ist aktuell in GenderMedDB verfügbar. Die Artikel werden zeitnah überprüft, sobald sie in PubMed erscheinen.
„GenderMedDB“, so Projektleiterin Dr. Sabine Oertelt-Prigione, „ist ein Instrument für alle Ärztinnen und Ärzte, Studierende, Wissenschafterinnen und Wissenschaftler, Beschäftige im Gesundheitssystem und Interessierte, die sich mit geschlechtersensibler medizinischer Literatur befassen möchten.“ Es bietet die Möglichkeit, sowohl allgemeine publikationsbezogene als auch ausgewählte inhaltsorientierte Recherchen durchzuführen. Darüber hinaus können eigene Publikationen eingestellt und Statistiken zu geschlechtsspezifischen Publikationen eingesehen werden. Der Austausch mit anderen NutzerInnen ist über ein Forum möglich.
GenderMedDB ist öffentlich zugänglich, aber passwort-geschützt. Ausgangspunkt ist die Website gendermeddb.charite.de, wo man sich anmelden kann. Ein persönlicher Nutzername und ein Passwort werden zeitnah zugesandt.
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