Rund sieben Prozent der Bevölkerung – überwiegend Frauen – sind vom Reizdarmsyndrom betroffen. Dazu Dr. med. Viola Andresen, Oberärztin der Medizinischen Klinik am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg: „Bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, bei der Refluxkrankheit und auch beim Reizdarmsyndrom spricht vieles dafür, dass Stress die Symptome verschlimmern kann.“ Das Reizdarmsyndrom werde, – anders als häufig angenommen – durch Stress zwar nicht ausgelöst, aber in seiner Symptomatik verstärkt. Nach neuesten Erkenntnissen liegen der Erkrankung unter anderem Störungen der körpereigenen Abwehr des Darms, des Nervensystems im Darm sowie der Kommunikation zwischen Darm- und Gehirn-Nervensystem zugrunde.
Neben der Behandlung der Symptome und – soweit erkennbar – der organischen Ursachen sollten Ärzte bei der Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen immer auch die Psyche und die Lebensumstände des Patienten berücksichtigen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).
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