Sport ja – aber auch hier: Unterschiede berücksichtigen!

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26.07.2023
Kontaktsportarten wie Fußball und Basketball, aber auch solche mit Rotationslandungen, wie Gymnastik, stellen ein besonders hohes Verletzungsrisiko für Frauen dar. Dass sich z.B. Verletzungen wie ein Riss des vorderen Kreuzbandes deutlich häufiger bei weiblichen als bei männlichen Sportlern ereignen, belegen inzwischen Studien, die eine Geschlechtsverteilung Frauen zu Männer von 2:1 bis 9:1 ermittelten.

Auf dieses Thema machen Ärzt/innen aus Sportmedizin und Unfallchirurgie aufmerksam. Es sei an der Zeit, dass sich solcher Themen stärker angenommen werde, so Dr. Rebecca Sänger, München. Sie engagiert sich mit ihren Kolleginnen für die Gründung einer AG Gendermedizin innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Die Ursachen für die Unterschiede sehen die Expert/innen in einer Kombination aus verschiedenen anatomischen und biomechanischen, hormonellen und trainingsspezifischen Einflüssen, die gemeinsam zu einem erhöhten Verletzungsrisiko beitragen.

Besonders angesichts der wachsenden öffentlichen Aufmerksamkeit für z. B. den Frauenfußball sei es an der Zeit, diese Thematik wissenschaftlich stärker zu bearbeiten, Aufklärungsarbeit zu leisten und vor allem nicht nur den Spitzen-, sondern auch den Breitensport im Auge zu haben.
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