Die European Students‘ Conference (ESC), mittlerweile eine der größten biomedizinischen Konferenzen, zieht jedes Jahr mehr als 450 junge Forschende und Medizinstudierende nach Berlin. Vom 28. September - 01. Oktober 2016 fand die diesjährige Konferenz unter dem Motto „Facing Antimicrobial Resistance – Research Revolution wanted!“ an der Charité-Universitätsmedizin Berlin statt. Auch dieses Jahr war die Aufmerksamkeit der TeilnehmerInnen im Rahmen des von Frau Dr.med. Ute Seeland (Institut für Geschlechterforschung in der Medizin; Direktorin Prof. Regitz-Zagrosek) geleiteten Hands-on Workshops „Gender Medicine: Knowledge – Communication – Innovation“ auf die Gender Medizin gerichtet.
Studierende aus 14 Nationen (u.a. Albanien, Bulgarien, Deutschland, Indien, Indonesien, Iran, Italien, Mazedonien, Polen, Russland, Ukraine, Weißrussland) lauschten interessiert den Vorträgen der Dozierenden und konnten sich im Anschluss selbstständig mit Hilfe der Online-Lernplattform „eGendermedizin / eGender Medicine“ ausgewählten Aspekten der Gender Medizin nähern.
Die geladene Dozentin Frau Prof. Kateryna Karpenko, Direktorin des Center for Gender Education und Professorin am Philosophischen Institut der Kharkov National Medical University in der Ukraine, erzählte zunächst über die Anfänge des Instituts für Geschlechterforschung an ihrer Heimatuniversität und wie dieses dazu beigetragen hat, dass die geschlechtsspezifische Medizin heute als wichtiger Bestandteil des medizinischen Curriculums angesehen wird.
Im Anschluss hielt Frau Dr.med. Ute Seeland einen Vortrag über eLearning und welche Vorteile eine zentrale Plattform sowohl für den individuellen Lernerfolg, als auch für den globalen Wissensaustausch hat.
Eine erste Einführung in die von ihr in Zusammenarbeit mit Herrn Ahmad T. Nauman, MPH (Institut für Geschlechterforschung in der Medizin) entwickelte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Online-Lernplattform „eGendermedizin / eGender Medicine“ ermöglicht es Studierenden und ÄrztInnen, sich mit Hilfe von Lernwerkzeugen (Lerntexte, Take Home Messages, Videos, Slides, usw.) weiterzubilden und über Kommunikationstools mit Interessierten weltweit in Kontakt zu treten.
Im partizipativen Teil des Workshops konnten die Studierenden nun das zuvor Erlernte anwenden und in Kleingruppen ausgewiesene Fragestellungen zu gendermedizinischen Themen unter Zuhilfenahme der eGender-Plattform beantworten. Dabei standen ihnen die Dozierende Frau Dr. med. Ute Seeland, Herr Ahmad T. Nauman, sowie die studentische Tutorin Helena Schluchter mit Rat und Tat zur Seite. Alle KursteilnehmerInnen waren danach motiviert, die eGender-Plattform auch in Zukunft kollaborativ zu nutzen und sich in den integrierten Diskussionsforen auszutauschen.
In der abschließenden Diskussion zeigte sich, dass die Workshop-TeilnehmerInnen deutlich sensibilisiert wurden für gendermedizinische Aspekte wie z.B. Krankheitssymptome oder physiologische Funktionen in Abhängigkeit vom soziokulturellen und biologischen Geschlecht unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Der Hands-on Workshop als Teil der 27. ESC war somit sowohl für die Dozierenden, als auch die Studierenden ein voller Erfolg!
Dr. Ute Seeland