Gendermedizin unterwegs:
Chancengleich auf dem Lande

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind Nachbarländer und haben eine Menge Gemeinsamkeiten. Eine schöne Landschaft und die Tatsache, dass viele der Bewohner beider Länder in eben jener schönen Landschaft leben – im ländlichen Raum. Zum zweiten Mal trafen sich Mitgestalter/innen der Gesundheitsförderung – und dies ist ein weites Feld – zur Partnerkonferenz, eingeladen nach Waren an der Müritz von den Koordinierungssstellen Gesundheitliche Chancengleichheit der beiden Länder.

Wir waren dabei, weil es diesmal ein Forum zum Thema „Chancengleichheit von Frauen und Männern“ gab. Der Arbeitskreis Gender und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern besteht schon seit 1998 (s. auch Interview mit Dr. Peter Kupatz: Reha – keine Option für das starke Geschlecht – https://www.gendermed.info/Gender-und-Gesundheit-in-Mecklenburg-Vorpommern.1129.0.2.html). Bei Tagungen und Workshops werden relevante Themen der geschlechterspezifischen Gesundheit einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Dr. Peter Kupatz und Dr. Renate Hill, die die Arbeit des Gremiums vorstellten, berichteten z.B. von der großen Resonanz der Veranstaltung Gendergesundheit und Medien. Eine gute Anregung schon deshalb, weil wir die Medien – und ihr größeres Verständnis - im Boot brauchen, wenn wir Gendergesundheit realisieren wollen!

Aus Brandenburg konnte ich von unserer Fachtagung zur geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung im September berichten. Für viele Zuhörer/innen war das Thema insofern spannend, als dass sie Geschlechtergesundheit und deren unterschiedliche Aspekte für ihre Arbeit in den Bereichen von kommunaler Gesundheitsförderung anwenden wollen – beim Pflegethema, der Förderung von Jugendlichen aus sozial schwachen Familien, von Erwerbslosen. Vor dem Hintergrund des Präventionsgesetzes ergeben sich hier viele neue Ansätze. Informationssustausch, mehr Vernetzung, damit alle ihre Arbeit in diesen wichtigen Feldern noch besser machen können – das war Tenor.

Was ich aus der Diskussion in Waren mitgenommen habe: Wenn wir gute und somit geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung auch im ländlichen Raum durchsetzen wollen, dürfen wir mit unserem Wissen aus der Gendermedizin nicht hinter dem Berg halten.
(AH)