Der zweite Referent, Dr. med. Peter Kupatz, hat als Reha-Spezialist und Chefarzt einer Reha-Klinik in Bad Doberan nicht nur einen Blick auf die Geschlechterspezifik in der rehabilitativen Medizin, als Mitglied des Arbeitskreises Gender & Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern ist er mit der Thematik sehr vielfältig verbunden. Dazu ein Beispiel aus seinem Fach: Als Orthopäde, so Kupatz, habe er in der Rehabilitation oft männliche Patienten, deren Beschwerden aber ganz offensichtlich aus dem psychosomatischen Bereich resultieren, die vorrangig psychischer Natur seien. Ganz eindeutig also eine falsche Vordiagnostik – während bei Frauen vor allem die psychischen Symptome wahrgenommen würden, seien es bei Männern eher die „handfesten“, die zählten, der Rücken, das Skelettsystem... Insbesondere auch für den Reha-Bereich würden neue gendermedizinische Forschungsansätze dringend benötigt.
In fünf Workshops und einer anschließenden Podiumsdiskussion standen vor allem die Anforderungen an die Lehre und Forschung als Hauptaufgaben der Hochschule im Vordergrund. Die Dekanin des Fachbereichs Gesundheit, Pflege, Management, Prof. Ilsabe Sachs, nahm die Anregung auf, die Geschlechterspezifik zum Erfordernis für wissenschaftliche Arbeiten und Studien der Hochschule zu machen. „Das muss ein Kriterium für jede Arbeit werden.“
Annegret Hofmann