Mehr als vier Stunden Diskussion unter den Augen gekrönter Häupter Brandenburgs – zu einem Thema, das diesen Herren sicher sehr abwegig vorgekommen wäre: Im Konferenzsaal des Hauses der brandenburgisch-preußischen Geschichte tauschten sich am 22. September die Teilnehmer/innen der Fachtagung zu geschlechtergerechter Gesundheitsversorgung im Land Brandenburg aus. So vielfältig wie die Arbeitsbereiche, aus denen die Frauen und Männer kamen, so vielfältig auch die Aspekte, die sie mit Blick auf das gemeinsame Thema anrissen. Die große Überschrift: Können wir mit einem Regionalen Netzwerk eine bessere Gesundheitsversorgung für die Menschen der Region bewirken, was gehört dazu, was ist zu tun? Wie kommen Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet rascher in die Versorgungspraxis? Wie gelingt es, den bio-psycho-sozialen Ansatz, den nicht zuletzt die Gendermedizin in die Gesundheitsdiskussion hinein trägt, umzusetzen – von der Gesundheitsförderung und -information über Diagnostik und Therapie bis zu Reha, Pflege und Versorgungsforschung? Zu der Veranstaltung hatte das Netzwerk „Gendermedizin & Öffentlichkeit“ eingeladen, gefördert wurde das Projekt vom brandenburgischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.
Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt, die die Diskussion aufmerksam verfolgte, steht hinter dem Projekt eines Netzwerks: „Das neu aufgelegte Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm des Landes Brandenburg bietet entsprechende Ansätze. Vorhandene Strukturen können genutzt werden, neue Kooperationen sollten entstehen – im Interesse einer besseren Gesundheitsversorgung von Frauen, Männern, Heranwachsenden und älteren Menschen.“
Brandenburg wäre damit das erste deutsche Bundesland, das sich der geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung in dieser Breite stellt.